003 - Bring Me Home by Sarah Sprinz

Autor:Sarah Sprinz [Sprinz, Sarah]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783736320246
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2024-06-26T22:00:00+00:00

21. KAPITEL

Megan

Das Wochenende rückte näher und damit auch das Treffen mit Coles Freundesgruppe. Aven war ganz begeistert gewesen, als sie gehört hatte, dass ich mitkommen würde. Ich war äußerst gespannt auf den Rest der Clique, spürte aber bereits, wie die anstrengenden Dreharbeiten erste Spuren bei mir hinterließen. Abends fiel ich todmüde in mein Hotelzimmerbett, schlief wie ein Baby und tat ansonsten kaum etwas anderes als drehen, Text lernen, essen und wieder schlafen. Ach ja, Cole küssen gehörte ebenfalls zu meiner neuen Routine. Am Set zogen wir unsere Nummer weiterhin durch, wenn auch mittlerweile etwas vorsichtiger, seit Ruben uns so eindrucksvoll vor Augen geführt hatte, wie leicht man auffliegen konnte.

Allzu häufig liefen wir uns in den Filmstudios aber auch nicht über den Weg. Wenn Cole direkt am Set war, dann meist gemeinsam mit den Stuntleuten, die als Double eingesetzt wurden, sobald etwas zu technisch oder gefährlich für uns Darstellende wurde. Mitte der Woche war Holly für einen Termin mit Aven nach Los Angeles gereist, Ruben würde ihr in Kürze folgen. Ich hatte es nur am Rande mitbekommen, aber der Prozess, in dem Ruben gegen die Managementgröße Monica Canning klagte, war angelaufen, weshalb er gelegentlich zu Gerichtsterminen nach L. A. musste. Wir hatten mehrfach betont, dass er sich unseretwegen nicht länger als nötig hier in Vancouver aufzuhalten brauchte, aber er hatte darauf bestanden, erst nach dem Interview abzureisen, das ein Journalist eines großen Branchenmagazins, der aktuell am Set war, um mit dem Cast zu sprechen, mit Hayes und mir führen wollte. Das war mir erst unnötig vorgekommen, doch seit gestern kursierten wieder vermehrt Trennungsgerüchte über Aven und Hayes, die mit wackeligen Schnappschüssen untermauert wurden, die mich auf dem Produktionsgelände an seiner Seite zeigten. Im Prinzip nichts Neues, fast hatte es mich erstaunt, wie wenig mich so etwas mittlerweile aus der Ruhe brachte, aber Ruben hatte uns darauf vorbereitet, dass im Interview darauf abgezielt werden könnte, insbesondere nun, wo Aven selbst nicht mit anwesend war. Nach der Begrüßung atmete ich ein wenig auf, denn der Mann, der das Gespräch mit uns führte, wirkte zugewandt und freundlich. Das hier war nicht die Klatschpresse. Jemand, der an Schlagzeilen interessiert war, hätte auch keine Interviewerlaubnis von Aroda bekommen, insofern konnte ich mich wohl entspannen.

Mein Eindruck bestätigte sich, und während des Gesprächs wurde ich zunehmend lockerer. Es fand auf Augenhöhe statt und war sehr technisch, wir sprachen viel übers Handwerk und die schauspielerischen Herausforderungen der Produktion. Es war schön, einmal nicht zu meinem Privatleben ausgefragt zu werden oder irgendwelche Gerüchte zu dementieren.

Zu schön, denn als das Diktiergerät bereits weggepackt war und ich das Gespräch für beendet hielt, wendete sich das Blatt.

»Sicher haben Sie schon viele Interviews in dieser Konstellation geführt, nicht wahr?« Der Journalist lächelte und stützte sich mit den Ellbogen vor uns auf dem Tisch auf. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Ruben aufhorchte. »Das Interesse an Ihnen beiden ist schließlich gigantisch.«

»Sie meinen, am Film?«, fragte Hayes. Er klang höflich, aber ich hörte einen warnenden Unterton heraus, der mein Gefühl bestätigte. »Es ist toll, zu sehen, wie groß die Vorfreude schon jetzt ist.

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